PV-Speicher

Solarstrom selber nutzen?

Je mehr Solarstrom direkt genutzt wird, desto geringer der Netzstrombezug und desto besser die Wirtschaftlichkeit der Anlage.

Die Optimierung des Eigenverbrauchs steigert die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage erheblich. Da der Preis für Netzstrom in der Schweiz deutlich über dem Einspeisetarif liegt – typischerweise rund 20–35 Rappen pro Kilowattstunde im Bezug, aber nur 6–13 Rappen für eingespeisten Strom – lohnt es sich, möglichst viel Solarstrom selbst zu nutzen. Jeder nicht bezogene Netzstrom spart bares Geld.

Besonders effizient ist der Eigenverbrauch, wenn bestehende Verbraucher wie Warmwasserboiler oder Elektroautos gezielt in den sonnigen Mittagsstunden genutzt werden. Schon einfache Anpassungen im Alltag, wie das Einschalten der Waschmaschine bei Sonnenschein, führen zu messbaren Verbesserungen. Noch wirkungsvoller sind automatisierte Steuerungen, die Stromverbrauch und Produktion aufeinander abstimmen.

Die beste Grundlage für Eigenverbrauch ist eine grosszügig dimensionierte PV-Anlage. Auch wenn heute noch keine Wärmepumpe oder kein Elektroauto vorhanden ist, lohnt sich die Planung mit Blick auf die Zukunft. So kann später ohne zusätzliche Kosten auf neue Verbraucher reagiert werden.

Speichermöglichkeiten und ihre Kosten

Um mehr Solarstrom selbst zu nutzen, kann dieser in Speichern zwischengespeichert und zeitversetzt verbraucht werden – etwa abends oder nachts. Stationäre Batteriespeicher sind dafür die häufigste Lösung und können den Eigenverbrauch auf bis zu 60–80 % steigern. Entscheidend ist die richtige Grösse: Als Faustregel gilt eine Kapazität von etwa der Hälfte des Tagesstromverbrauchs oder in etwa 1.5 x Leistung der PV-Anlage. Zu grosse Speicher sind teuer und oft unwirtschaftlich.

Alternativ kann auch die Batterie eines Elektroautos genutzt werden – vor allem bei bidirektionalem Laden („Vehicle-to-Home“). Damit lässt sich überschüssiger PV-Strom im Auto speichern und später im Haushalt nutzen. Auch ohne Rückspeisung erhöht ein tagsüber geladenes E-Auto den Eigenverbrauch deutlich. Weniger empfehlenswert sind Elektroheizstäbe, da sie zwar den Eigenverbrauch rechnerisch erhöhen, aber kaum den Netzstrombezug senken.

Die Kosten für stationäre Speicher liegen derzeit bei ca. CHF 800–1’000 pro kWh Kapazität. Ein 6 kWh-Speicher kostet somit rund CHF 4’800–6’000. Da es keine Bundesförderung für Speicher gibt, muss sich die Investition über eingesparten Strombezug rechnen. Je nach Verbrauchsprofil kostet eine gespeicherte Kilowattstunde 14–72 Rp. und liegt damit oft über dem Preis von direkt genutztem Solarstrom.

Bei der Wahl des Systems ist auch die technische Flexibilität wichtig: AC-gekoppelte Speicher lassen sich einfacher nachrüsten als DC-Systeme und bieten mehr Freiheit bei der Kombination mit bestehenden PV-Anlagen.

Nützliche Links

Handbuch von Energie Schweiz
>Eigenverbrauch optimieren

Tool des Bundesamts für Energie
>Wie viel Strom kann mein Dach produzieren?
 

Wer hilft mir weiter?

Die Fachplattform swissolar.ch bietet fundiertes Wissen und praktische Informationen zu Batteriespeichern. Technische und tarifliche Auskünfte erhalten Sie bei Ihrem lokalen EVU oder Netzbetreiber. Praxisnahe Unterstützung bietet das Regions- und Wirtschaftszentrum Oberwallis (RWO), während die Dienststelle für Energie und Wasserkraft (DEWK) des Kantons Wallis über rechtliche Rahmenbedingungen informiert.